Qigong Yangsheng ist eine meditative Bewegungsform, die in der traditionellen chinesischen Medizin verankert ist und erstmals von Professor Jiao Guoroi in Deutschland vorgestellt und gelehrt wurde.

Sie besteht aus sehr langsamen Bewegungen und bietet im regelmäßigen Üben eine Möglichkeit, gesunde physiologische Prozesse des gesamtem Organismus (Körper und Geist) zu fördern und krankhaftes Geschehen zu regulieren und zu beeinflussen. Die Übungen können vorbeugen, gesunderhalten und kräftigen sowie chronische Beschwerden lindern oder positiv beeinflussen.

 

Die Bezeichnung "Qigong Yangsheng" hat übersetzt die Bedeutung: Üben (Gong) mit der Lebenskraft (Qi) zur Erhaltung und Pflege des Lebens (Yangsheng).

 

Im Qigong werden Ruhe und Bewegung abwechselnd und sich gegenseitig ergänzend geübt, erlebt und wahrgenommen. Ruhe bedeutet geistige Sammlung, Meditation und körperliche Entspannung; mit Bewegung sind langsame zeitlupenartige Bewegungen gemeint. Bewegung und Ruhe beeinflussen sich gegenseitig und wechseln sich innerhalb der einzelnen Übung und im gesamten Übungssystem ab.


Von wesentlichem Einfluss sind Körperhaltung (Stehen, Gehen oder Sitzen), Vorstellungskraft (geistige Übung) und Atem.

Der Körper entspannt und erfrischt sich durch Langsamkeit in der Bewegung, nach längerer Übungszeit wird die allgemeine Konstitution gestärkt. Der Atem soll sich auf natürliche Weise vertiefen, zu Beginn der Übungspraxis werden daher keine Atemtechniken eingesetzt. Die Übungen werden der Konstitution und den Fähigkeiten des Übenden individuell angepasst, so dass jeder das richtige Maß für sich suchen und finden kann und sich nicht über- oder unterfordert.

 


Mit den meisten Übungen sind Vorstellungsbilder verbunden, die der Natur entlehnt werden wie z.B. „Zerteile die Wolken, trage den Mond“ oder „Der Kranich zeigt seine Schwingen“ oder neutrale Bilder wie „Trage einen Ball nach links und rechts“. Das Einsetzen der Vorstellungskraft und die Konzentration auf den Bewegungsablauf führen zur inneren Sammlung und einer Reduzierung der Gedankentätigkeit und somit zu Entspannung.